Freitag, 29. November 2013

Samsung Gear - Guter Ansatz aber noch ein weiter Weg


Ich muss ja gestehen, ich liebe solche Gadgets und war so froh, dass ich im Rahmen vom trnd.com Produkttest neben dem Note 3, S-View Cover auch die Gear ausgiebig testen durfte. Wie ich mich kenne, hätte ich sie sonst gekauft.

Jetzt nach 4 Wochen bin ich froh über den Test, weil ich für mich entschieden habe, dass ich sie nicht brauche.

Es ist eine gute Idee und sie wird in Zukunft bestimmt noch stark ausgebaut, aber im Moment ist mir der Nutzen einfach zu gering.

Die Gear an sich ist sehr gut verarbeitet, angenehm zu tragen und ein Hingucker. Hat man sie am Handgelenk braucht man auf Gesprächsmöglichkeiten nicht zu warten. Man wird von wildfremden Menschen auf die Uhr angesprochen.
Obwohl sie sehr groß ist, ist sie doch angenehm zu tragen, das hat mich überrascht.

Was mich aber schon von Anfang an geärgert hat, warum muss man für die Uhr eine extra Ladecraddle haben?! Ist man unterwegs und der Akku ist leer, kann man die Gear nicht laden. Man muss immer die Craddle, Stecker und Kabel dabei haben. Umständlicher geht es wirklich nicht.

Warum limitiert Samsung sich selber und macht die Gear nur für wenige Smartphone Modelle kompatibel? Kein Wunder, dass die Verkaufszahlen da nicht wirklich groß sind.

Warum baut man eine Kamera ein? Ist vielleicht mal ganz nett, aber seien wir mal ehrlich. Von 1.9 Megapixeln darf man nicht wirklich viel erwarten. Bei wirklich guten Lichtverhältnissen, kommen halbwegs brauchbare Bilder raus, aber im großen und ganzen kann man die Bilder vergessen.

Ohne Bluetooth-Verbindung ist es im Prinzip nur eine Uhr. Man hat keinen Zugriff auf die Anwendungen. Lediglich die Kamera, der Schrittzähler und die Uhr funktionieren.

Über die Gear zu telefonieren funktioniert gut, aber wer macht das in der Öffentlichkeit? Man macht es evtl. zu Hause, wenn man die Hände nicht frei hat oder beim Autofahren. Da klappt es übrigens sehr gut. Das hat mich überrascht.

Die Mitteilungen die man bekommt, kann man sich bequem auf der Gear, dank Update, anzeigen lassen. Das ist ein sehr praktisches Gimmick. Vibriert es am Handgelenk, schaut man automatisch mal schnell auf die Gear um zu sehen, was für eine Nachricht eingegangen ist. Das wird mir ehrlich gesagt fehlen.

Zuerst dachte ich auch der Schrittzähler sei Blödsinn. Mittlerweile habe ich ihn aber wirklich lieb gewonnen und er wird mir auch fehlen. Er ist relativ genau und läuft schön brav den ganzen Tag mit und überträgt die Daten in die S-Health App.

Trotz vieler positiven Aspekte, könnte ich mich zum momentanen Zeitpunkt nicht dazu durchringen, mit die Gear zu kaufen. Schon gar nicht zu diesem Preis. Da stimmt das Verhältnis nicht so ganz.

Wenn man sieht, zu was Smartphones mittlerweile fähig sind, bin ich mir sicher, dass die Smartwatches in naher Zukunft auch einen echten Mehrwert bieten werden. Im Moment ist es eine nette Spielerei. Nichts weiter, als ein kleines externes Display des Smartphones, solange man eine Bluetoothverbindung hat.

Während des Tests ist mir aufgefallen, dass jüngere Leute absolut begeistert und überzeugt von der Gear waren, sich diese aber auf Grund des Preises meistens nicht leisten können.
Ältere hingegen meistens den gleichen Standpunkt wie ich hatten. Die Schwerpunkte liegen da vermutlich doch weit auseinander.



Positiv:

  • gut verarbeitet
  • schönes Design, wenn auch recht klobig
  • einfach zu bedienen
  • einfach zu koppeln
  • gute Sprachqualität

Negativ:
  • Akku hält nur max. 2 Tage
  • extra Ladecraddle
  • Reichweite in Gebäuden ca. 7-10 Meter
  • ohne Bluetoothverbindung nur wenige Funktionen
  • nur mit ein paar Smartphone Modellen kompatibel
  • zu wenig Anwendungen
  • nicht wasserdicht
  • Preis

Mein Fazit. Es ist ein sehr guter Ansatz den Samsung hoffentlich in den nächsten Monaten ausbauen und verbessern wird. Im Moment sehe ich für mich keinen wirklich großen Nutzen und bleibe bei einer normalen Uhr. 

Samsung tut sich auch keinen Gefallen damit, dass jetzt schon durchgesickert ist, dass im Frühjahr schon die Gear 2 auf den Markt kommen soll, mit deutlich schlankeren Design und Verbesserungen. So etwas schreckt Käufer doch sehr ab. Wenn ich mir ein Produkt für 300 Euro kaufe, möchte ich nicht in 3 Monaten schon ein neues, deutlich verbessertes Produkt auf dem Markt haben. Das hat für mich einen etwas schalen Beigeschmack. 

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